Neuss, Grevenbroich, Jüchen (ots) Immer wieder erhält die Polizei Kenntnis von Betrugsversuchen oder auch leider erfolgreichen Betrugssachverhalten, bei denen die Täter den Kontakt per Telefon oder Messengerdienst aufgenommen haben.
So gelang es Unbekannten am Dienstagnachmittag (05.04.), ein Ehepaar aus Neuss davon zu überzeugen, dass ihre Tochter eine neue Handynummer habe und dringend Geld brauche. Per Messengerdienst erhielt die Ehefrau eine Nachricht ihrer vermeintlichen Tochter, die ihr erklärte, sie habe ihr Handy verloren und dies sei ihre neue Nummer.
Und sie benötige Hilfe bei einer dringenden Überweisung, die sie gerade kurzfristig selbst nicht vornehmen könne. Die Überweisungsdaten folgten sogleich. Das Paar schenkte dem Anliegen zunächst Glauben und überwies zwei höhere Beträge. Erst im Nachhinein fiel der Betrug auf. Das Paar erstattete Anzeige.
Kriminelle gehen sehr geschickt vor, um ihre Opfer glauben zu lassen, dass es sich um eine Notsituation handelt. Wer keine Zeit zum Nachdenken (und Hinterfragen) hat, ist gegebenenfalls eher geneigt, der Geschichte Glauben zu schenken, die einem erzählt wird.
Glück im Unglück hatte eine 63-Jährige Neusserin, die mit dem gleichen Anliegen kontaktiert worden war: Ihre angebliche Tochter könne aufgrund der neuen Nummer keine Überweisung vornehmen. Auch die 63-Jährige ging zunächst darauf ein. Allerdings konnte sie die Überweisung nicht gleich ausführen; der weitere Chatverlauf über die Zeitverzögerung ließ sie jedoch aufhorchen und schließlich erkennen, dass da ganz sicher nicht ihre Tochter schrieb.
In Jüchen scheiterten Betrüger gleich an der Skepsis einer 81-Jährigen. Deren vermeintliche Tochter, ausgestattet mit einer angeblich neuen Nummer und dem dringenden Bedürfnis einer Überweisung, hatte diese ebenfalls per Messengerdienst kontaktiert. Die 81-Jährige wurde aufgrund der hohen vierstelligen Summen stutzig und kontaktierte ihre Tochter persönlich: Der Betrugsversuch flog auf.
In Grevenbroich erhielt derweil ein lebensälteres Ehepaar einen Anruf von vermeintlichen Polizeibeamten. Mit der Geschichte, dass ihr Hab und Gut durch Einbrecherbanden in Gefahr sei, setzte man die beiden unter Druck. Allerdings wurde der Ehemann misstrauisch, als er zur Bestätigung der Geschichte aus dem laufenden Telefonat heraus die 110 wählen sollte.
Mit einem anderen Gerät wählte er ebenfalls die 110 und landete diesmal in der echten Leitstelle der Polizei. Somit hatten auch hier die Betrüger keinen Erfolg.