Kaarst – Oben hui, unten mitunter leider pfui – so könnte man den Zustand der Kaarster Straßenbeleuchtung beschreiben. Seit 2012 hat die Stadt die Laternen konsequent auf moderne LED-Leuchten umgestellt. Doch der weiterhin benötigte Strom fließt durch alte Erdkabel, die nicht erneuert wurden.
Zwar werden bei allen Tiefbauarbeiten mit Zugang zum Kabelnetz auch die Stromkabel der Straßenbeleuchtung getauscht, in vielen Kaarster Quartieren liegen aber immer noch bis zu 50 Jahre alte Kabel im Boden. Die Konsequenz: Insbesondere bei Kälte und Feuchtigkeit kommt es immer wieder zu Kabelbrüchen, die aufgrund der jahrzehntelangen Vernachlässigung eintreten.
Je nach Lage des Kabelbruchs fällt dann die Beleuchtung in ganzen Straßenzügen aus, die Fehlersuche und Reparatur ist zeitintensiv und somit für die betroffenen Bürger ein Ärgernis. „Klar ist, dass wir ein umfassendes Sanierungskonzept benötigen. Wir benötigen eine Analyse des Ist-Zustandes und eine konkrete Planung, wie das Kabelnetz saniert werden kann“, sagt die Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst, Sigrid Burkhart.
Die Stadtwerke Kaarst haben diese Aufgabe nun gemeinsam mit ihrem Partner Gelsenwasser Energienetze übernommen. Als Auftragnehmer der Stadt kümmert sie sich einerseits um die Wartung und Reparatur der Straßenbeleuchtung. Andererseits beginnt Gelsenwasser bereits jetzt mit der Katalogisierung des bestehenden Systems. „Wir sind mit Teams vor Ort und statten in einem ersten Schritt jede Laterne mit einem eindeutigen QR-Code aus. Zudem pflegen wir die GPS-Koordinaten in unser System ein.
Die zweite große und weitaus schwierigere Aufgabe wird die korrekte Erfassung des vorhandenen Kabelnetzes sein. Wir wollen in rund drei Monaten damit fertig sein und im Anschluss das Sanierungskonzept erarbeiten. Ich denke, zur Jahresmitte 2022 sollte ein solches Konzept vorliegen“, sagt Torsten Gleißner, Teamleiter bei Gelsenwasser. Der Zeitraum der tatsächlichen Sanierung dürfte allerdings deutlich länger ausfallen.
„Realistisch muss man von einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren ausgehen. Tiefbauarbeiten sind umfangreich“, sagt Gleißner. Eine Alternative zu dieser Planung sieht die Technische Beigeordnete nicht: „Wichtig ist, dass wir in diesen Prozess einsteigen. Sonst bleiben wir in einer Dauerschleife aus Kabelbruch und Reparatur hängen.