Rhein-Kreis Neuss, Eindhoven (ots) Gemeinsame Pressemitteilung der ZeOS NRW und der Polizei: Am 26.11.2021 berichtete die Polizei im Rhein-Kreis Neuss von einer Geldautomatensprengung im Vorraum einer Bank am Theodor-Heuss-Platz in Neuss (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65851/5083501).
Zeugen beschrieben, dass kurz nach der Detonation mehrere Personen mit einem dunklen Mercedes vom Tatort flüchteten. Durch die Sprengung wurden der Geldautomat sowie der Vorraum stark beschädigt. Das vor Ort aufgefundene Bargeld war aufgrund der ausgelösten Farbmarkierung (Sicherheitsmaßnahme) unbrauchbar.
Eine groß angelegte Fahndung verlief zunächst ohne Erfolg. Am Tatort sicherte die Polizei Spuren, die darauf hindeuteten, dass einer der Täter Verletzungen davongetragen haben könnte.
Am frühen Freitagmorgen (26.11.) wurde vor einem Krankenhaus in Eindhoven ein schwer verletzter 18-Jähriger aufgefunden. Offenbar wurde er von zunächst nicht identifizierten Insassen einer dunklen Mercedes Limousine dort abgesetzt. Insofern ergab sich ein Tatverdacht gegen den jungen Mann aus Alkmaar, dessen Verletzungen von einer Sprengstoffexplosion herrühren konnten.
Nachdem sich der Tatverdacht erhärtet hatte, erließ der zuständige Ermittlungsrichter auf Antrag der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) einen Haftbefehl sowie einen Europäischen Haftbefehl gegen den Beschuldigten.
Weitere gemeinsame Ermittlungen der niederländischen Polizei und der Polizei im Rhein-Kreis Neuss führten auf die Spur eines zweiten Verdächtigen. Den 33-jährigen Mann aus einer Gemeinde in der Provinz Südhollands nahmen Polizisten am 28.11.2021 fest, nachdem er sich selbst bei der Polizei gestellt hatte.
Auch das Tatfahrzeug, der dunkle Mercedes, konnte aufgrund einer Zeugenaussage am 27.11.2021 in Amsterdam sichergestellt werden.
Mit den beiden Festnahmen sind die Ermittlungen längst nicht abgeschlossen. Derzeit werden im Auftrag der ZeOS NRW und in enger Abstimmung mit der Ermittlungskommission „Heat“ des LKA NRW Tatzusammenhänge mit weiteren Geldautomatensprengungen geprüft.